Mitte März, als die Ausgangssperre in vielen Ländern ihren Anfang nahm, schrieben wir zum Thema Digitalisierung von Lieferketten, um aufzuzeigen, wie wichtig die Verwendung von Hilfsmitteln der Industrie 4.0 ist (Digital Factory).
Knapp drei Monate später verspüren wir erneut das Bedürfnis, auf dieses Thema einzugehen, um Ihre Widerstandsfähigkeit nun nicht mehr nur gegenüber einer Pandemie sondern aus einem holistischeren Blickwinkel betrachtet zu gewährleisten.
Die Auswirkungen von COVID-19 auf die Lieferketten zeigen, dass die Diversifizierung fundamental ist. Die gesundheitlichen Einschränkungen hatten die Schließung der Weltfabrik zur Folge, wodurch ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage bestimmter Produkte entstand. Es zeigte sich, dass ein flexibler Betrieb nötig ist, um große Schwankungen zu kompensieren. Die Internationalisierung bringt eine globale Perspektive mit sich und erleichtert eine bessere Entscheidungsfindung auf lokaler Ebene. Dies führte uns zur Schlussfolgerung, dass in bestimmten Sektoren die Lieferketten der regionalen Märkte gestärkt werden mussten und man so nahe wie nie zuvor an den Kunden sein musste.
Eine Analyse von McKinsey mit dem Namen The Restart zum Thema der Rückkehr zur Normalität legte als Ausgangspunkt fest, das Konsumverhalten eines Landes Produkt für Produkt aufzuzeichnen. Danach wird diese Aufzeichnung auf jede Region und dann auf jeden Kunden detailliert, um so Erholungschancen auf lokalen Märkten priorisieren zu können.
Ein Bericht von Accenture ("Widerstandsfähige Lieferketten: Was Sie jetzt tun müssen und wie es weitergeht") deutet darauf hin, dass die Lieferketten gegenüber möglichen zukünftigen Schwankungen mittels der Digitalisierung geschützt und gestärkt werden müssen, um deren Reaktionskapazität und Widerstandsfähigkeit zu Coronavirus-Zeiten zu verbessern. Zweifellos meistern Technologien wie die Sensorisierung von Maschinen und Betrieben, das Internet der Dinge, die IT-Infrastruktur Cloud, die künstliche Intelligenz und ihre tiefer greifende Version, das Machine Learning, sowie die Datenanalytik verschiedene Herausforderungen. Die Modelle der intelligenten Fertigung dienen aktuell und werden auch in Zukunft dazu dienen, Unterbrüchen auf die beste Art und Weise auszuweichen.
Die Implementierung von Software der neuesten Generation, welche die ferngesteuerte Verwaltung, die Automatisierung von Prozessen und die Sichtbarkeit der Fabrik in Echtzeit bietet, ist fundamental, um extreme Angebot- und Nachfrageschwankungen, die durch unerwartete Ereignisse wie COVID-19 hervorgerufen werden, zu überwinden.
Die Digitalisierung bietet uns die Möglichkeit, zu überwachen, was im Betrieb passiert. Sämtliche Phasen ab Eingang einer Bestellung über die Entwicklung, Herstellung, Lagerung bis hin zum Vertrieb können nachverfolgt werden. Die Überwachung jeder einzelnen Phase ist essentiell, um Lagerprobleme zu vermeiden, die Materialnutzung effizient zu verwalten sowie um die Arbeitslast optimal aufzuteilen.
In der Blech- und Metallindustrie ist dies dank der ganzheitlichen Perspektive von CAD/CAM, MES- und ERP-Softwares in ihrer fortschrittlichen Version möglich. Dabei wird daran gearbeitet, diese Hilfsmittel umzusetzen und den besten Nutzen für unsere Betriebe daraus zu ziehen.
Anhand von ganzheitlichen und einem so spezifischen Sektor wie dem Blech-/Rohr- und Profilschneidesektor angepassten Management-Plattformen ist es möglich, dieses neue Musterbeispiel, das die Industrie 4.0 ausmacht, Wirklichkeit werden zu lassen.
Lantek 360 bildet diese Plattform mittels verschiedenen Anwendungen wie beispielsweise:
- Lantek iQuoting: Lagervoraussetzungen und -kontrolle
- Lantek MetalShop: Zurverfügungstellung eines Kostenvoranschlagssystems für den Kunden
- Lantek Control Panel: Visualisierung und Analyse von Daten, um den aktuellen Status und die Verfügbarkeit von Maschinen und Arbeitslasten aufzuzeigen
- Lantek Analytics: Kreuzung von Daten und Umwandlung dieser Daten in nützliche Informationen für die Entscheidungsfindung
Diese Anwendungen ermöglichen es, dass von sämtlichen Geräten aus aus der Ferne mit der Flexibilität und Agilität gearbeitet werden kann, welche gestern, heute und morgen vom Markt vorausgesetzt werden.
Dies sind die Formeln, um Herausforderungen zu meistern und uns gegenüber Momenten der Ungewissheit zu stärken. Was sich bei den Lieferketten nach den Auswirkungen von COVID-19 nicht ändern wird, ist die Überlegung, die wir seit einem knappen Quartal anstellen: dass die Implementierung von Digitalisierungsstrategien, die echte Lösungen und Umsetzungen in die Praxis ermöglicht, fundamental ist.