Laserfab ist heute Spezialist für Laserschneiden und CNC-Biegen. Dain Zimmerman, Director of Business Development: „Wir beliefern Erstausrüster, Zulieferer und andere Hersteller mit lasergeschnittenen und abgekanteten Teilen. 17 unserer 27 Mitarbeiter bedienen in der Werkhalle fünf Laserschneidzentren von Trumpf und Eagle sowie drei Abkantpressen von Trumpf. Dort werden Aufträge aller Größenordnungen für viele verschiedene Branchen gefertigt, unter anderem die Luft- und Raumfahrt, Unterhaltungsindustrie, Transportunternehmen und industrielle Anwendungen. Wegen der gestiegenen Nachfrage haben wir drei weitere Mitarbeiter eingestellt, und um das größere Auftragsvolumen bewältigen zu können, 2022 eine Nachtschicht eingeführt.“
Das Unternehmen ist rasant gewachsen und Zimmerman war klar, dass die Mitarbeiter bei der Veränderung der Arbeitsweise mitgenommen werden mussten, denn das war für das expandierende Unternehmen essenziell. Zuvor kannten die Mitarbeiter zwar ihre eigenen Aufgaben, aber nicht die ihrer Kollegen. Außerdem verfolgten sie die Arbeitsabläufe mithilfe von Tabellenkalkulation und einer Buchhaltungssoftware. Das hat Laserfab viel wertvolle Zeit für die Fertigung gekostet. Die hat das Unternehmen bei der Umstellung dafür verwendet, sicherzustellen, dass jeder die Auswirkungen der notwendigen Änderungen verstehen und für sich nutzen kann, die sich aus der Investition in eine Betriebsmanagementsoftware (ERP) ergeben würden.
Das Unternehmen entschied sich für die Software von Lantek und implementierte Lantek Integra, MES Manager und Expert. Die Software-Suite von Lantek wurde für Unternehmen in der Blechfertigung konzipiert und wird kontinuierlich weiterentwickelt – damit schien sie Laserfab wie für seinen Betrieb geschaffen. Einer der großen Vorteile ist die Steuerung aller ERP-, MRP- und CRM-Funktionen sowie der Verschachtelung, Programmierung und Planung mit einem einzigen System.
Zimmerman: „Eine Software, die alle Aspekte unseres Geschäfts abdeckt, macht unseren Betrieb wesentlich effizienter.“ Lantek MES erfasst die Daten aus der Werkhalle und liefert sie konsistent für den gesamten Fertigungsprozess, sodass sie mit den anderen Softwaremodulen geteilt werden können. Am Anfang werden mit dem Auftrag alle Fertigungsdaten wie etwa die genutzten Maschinen, Materialart und -stärke, Einkauf sowie andere Vorgänge wie Biegen und Schweißen erfasst und gespeichert. Das gibt jedem Beteiligten jederzeit einen kompletten Überblick über die Fertigung, um zu verstehen, welche Rolle er innehat und was er zum Erfolg des Unternehmens beiträgt.
Teile aus verschiedenen Aufträgen und gleichen Materialien zusammen schneiden
Laserfab produziert häufig komplexe Aufträge, die externe Bearbeitung wie Pulverbeschichtung oder Finishing erfordern. Lantek MES bezieht auch das ein und reduziert den Zeitaufwand für diese Aufgaben um Stunden. „Wenn ich ein Teil habe, das wir selbst lasern, biegen und entgraten, seine weitere Bearbeitung und Beschichtung aber auslagern, kann ich alle diese Daten in einem Kundenauftrag erfassen, sodass die Informationen im Fluss bleiben und Fristen eingehalten werden“, sagt Zimmerman.
Qualität ist bei Laserfab wichtig. Dafür setzt das Unternehmen auf Faserlasertechnologie. Die verbesserte Schneidleistung ergibt eine glattere Oberfläche mit minimalen Unebenheiten und wärmebedingten Verformungen sowie der Möglichkeit, Toleranzen von bis zu +/- 0,005 Zoll zu erreichen. Die Maschinen selbst erfordern weniger Wartung, was ideal für große Stückzahlen ist. Zimmerman: „Beispielsweise werden Unterlegscheiben für Lager in vielen verschiedenen Varianten bestellt, aber alle aus dem gleichen Material, sodass wir die Teile mit den Faserlasern in Tausender-Lotgrößen schneiden können.“
Sobald eine Bestellung eingeht, werden die Teilenummer des Kunden, Materialart und Dicke in den Auftrag aufgenommen, der mit der heruntergeladenen CAD-Datei verknüpft wird. Die Schachtelung erfolgt in Expert Cut, das entsprechend auch den CNC-Code für die Faserlaser generiert. In der CAM-Software können die Ingenieure das importierte Modell darstellen, etwaige Fehler beseitigen oder den Kunden warnen, sollte es Probleme mit der Herstellbarkeit geben. Die Verschachtelung kann optional automatisch oder auch manuell erfolgen, was dem Bedienern die Möglichkeit gibt, das 2D-Modell nach Bedarf zu kopieren, verschieben oder drehen, um das Material optimal zu nutzen.
Mit der Verschachtelungssoftware kann das Unternehmen Teile von verschiedenen Kunden mit gleichen Materialanforderungen dynamisch zusammenführen, gemeinsam verschachteln, arbeiten und damit die Materialeinsparungen maximieren. Zimmerman: „Wenn die Teile an die Produktion geschickt werden, sind sie automatisch auf den ausgewählten Laser ausgerichtet, sodass der Bediener weiß, wo er sie schneiden und validieren muss. Sobald sie validiert sind, meldet das System automatisch den nächsten Prozess und alles geht zur nächsten Bearbeitungsstation. Am Ende, wenn – wie in unserem Beispiel – die Unterlegscheiben im Versand ankommen, ist alles perfekt, aufeinander abgestimmt und bereit, gemäß den jeweiligen Kundenspezifikationen verschickt zu werden. Und das alles geordnet und ohne Verwechslungen oder Durcheinander.“
Die Möglichkeit, Probleme mit der Herstellbarkeit bereits bei der Kostenkalkulation zu erkennen, bedeutet eine erhebliche Zeitersparnis. Zimmerman erklärt: „Heute ist es bei uns selbstverständlich, dass schon mit der Kalkulation die Herstellbarkeit der DXF- oder CAD-Datei vollständig überprüft und validiert wird. Früher haben wir dem Programmierer überlassen, sich damit auseinanderzusetzen. Wenn dann tatsächlich Fehler auftraten, verursachte das zu viele Unterbrechungen und Produktivitätsverluste.“
Abgeschlossene Aufträge, ihre Verschachtelungen und jedes Detail der Fertigungsprozesse werden im System gespeichert. Die Möglichkeit zur Analyse dieser Informationen ist eine sehr wertvolle Quelle, die Effizienz und auch mögliche Ineffizienzen der Fertigung in jeder Phase darzustellen. Die historischen Daten können für Kosteneinsparungen in allen Bereichen genutzt werden – vom Einkauf bis zur Gewinnung neuer Aufträge. Seit Laserfab die Software von Lantek 2014 in Betrieb nahm, wird jeder Auftrag dokumentiert,. „In einem Unternehmen, das wächst und alle Bereiche kontinuierlich ausbaut, ergeben sich auch immer mehr Möglichkeiten und Anlässe, auf diese permanent mehr werdenden, historischen Informationen zurückzugreifen. Das spart viel Zeit“, so Zimmerman.
Intelligente Fertigung
Die ERP/MES/CMM-Installation ((What does CMM mean in this context? We should not include abbreviations we don´t explain and I didn´t come across this term regarding Lantek so far.)) von Laserfab hat es dem Unternehmen ermöglicht, sein Fertigungskonzept zu verwirklichen und die Ziele aller für den Erfolg des Unternehmens zu vereinen. Das Strategie, sich nur auf Schneiden und Biegen zu beschränken und keine weiteren Arbeitsschritte wie Lackierung oder maschinelle Bearbeitung zu übernehmen, hat den Fokus auf einen straffen Betrieb mit einer Durchlaufzeit von zwei bis vier Wochen gerichtet.
„Durch die Integration der Software kann Information vereinfacht und dem gesamten Unternehmen bereitgestellt werden, sodass jeder mit einem Mausklick auf die gleichen Informationen Zugriff hat“, sagt Zimmerman. „Dann kann man gemeinsam – und auch getrennt – Entscheidungen treffen, die den Unternehmenszielen entsprechen. Die Software macht alles, was man ihr sagt, dennoch oder gerade deswegen braucht es ein gutes, starkes Team, das sie und die Zusammenhänge versteht.“ Wichtig ist für Zimmerman auch der Hinweis, dass die Software am besten in einer guten und gesunden Unternehmenskultur funktioniert. „Ich denke, die besondere Stärke der Lantek-Software ist es, dass sie Silo-Denken und -Verhalten aufbricht und jeden dazu bringt, seine eigene Arbeit bestmöglich zu machen. Wir haben alle die gleiche Aufgabe: unsere Kunden zufriedenzustellen. Und die Software bringt uns zum Ziel.“