So wie das Herz Blut je nach Anforderungen des Organismus pumpt, bietet MES dem Produktionsverantwortlichen die Möglichkeit, sich an dem Rhythmus und die Eigenschaften des Unternehmens, der Kunden und der Produktionsbetriebe anzupassen.
Von Alberto Martínez, CEO of Lantek
Auf diese Weise sammelt MES die Bestellungen und leitet sie an die Produktion weiter, damit diese dort entsprechend den Bedingungen des Unternehmens ausgeführt werden. So können wir das flexibelste, schnellste und effizienteste Ergebnis erhalten.
In unserem Fall geht es nicht um eine Software für eine Maschine ad hoc, sondern um eine Lösung für das Betriebsmanagement in seiner Gesamtheit. Eine Lösung, die Schritt für Schritt erfolgen kann und alle Produktionsbereiche, das Materialmanagement und die Wartung mit einer modularen Struktur abdeckt, welche es ermöglicht, die Funktionalitäten entsprechend den Bedürfnissen des Betriebs anzupassen. Wenn wir von einer Fabrik und der Optimierung ihrer Produktion sprechen, ist es unentbehrlich, mit der geeignetsten Software zu arbeiten, die es uns ermöglicht, das wettbewerbsfähigste Unternehmen unseres Sektors zu sein. Eine schlechte Wahl kann hier unter Umständen einen Misserfolg bedeuten.
Aus diesem Grund und um eine gute Wahl zu treffen, müssen wir uns im Klaren sein, welches die Leistungsstufe der vier folgenden Produktionsbereiche ist, um dort, wo nötig, Verbesserungen mit dem Manufacturing Execution System zu erzielen:
- Prozessmanagement. Diese Option beruht auf der automatischen Verwaltung der Ausführung der Herstellungsprozesse, beginnend bei der Einführung des Arbeitsauftrages bis hin zum fertig gestellten Produkt. Dieser Produktionsbereich ermöglicht es, in Echtzeit zu wissen, in welcher Herstellungsphase sich jedes einzelne Teil der Bestellung befindet. So können Arbeitsschritte rückverfolgt und anhand verschiedener Suchbegriffe wie Maschine, Material, Stärke, Liefertermine, Kunde, etc. überwacht werden. Parallel dazu ermöglicht er es, die Arbeitsauslastung in der Werkstatt entsprechend den Bedürfnissen anzuzeigen. Dadurch kann die Planung flexibilisiert und beispielsweise dringendere Bestellungen priorisiert behandelt werden. Zu guter Letzt ist es auch möglich, eine vergleichende Analyse der Echtkosten und deren Abweichung durchzuführen. Es handelt sich hier zweifellos um eine Vereinfachung und Rationalisierung der gesamten Produktionsprozesse sowie Optimierung der Kosten und Liefertermine.
- Validierung. Diese Lösung validiert die ausgeführten Tätigkeiten in der Werkstatt anhand von Werkzeugen, die Schlüsseldaten im Herstellungsprozess sammeln: Zustand, Arbeitskräfte, Materialien, Inventur, Verfügbarkeit der Maschinen, etc. Auch diese Datensammlung erfolgt in Echtzeit und bietet eine präzise und detaillierte Übersicht über den Herstellungsprozess, wobei unnötige administrative Aufgaben vermieden werden. Sie enthält außerdem Optionen, die mit Verschachtelungs- und Mechanisierungsoperationen in Verbindung stehen. Dies bietet einen noch kompletteren Überblick. Auf der anderen Seite ermöglicht sie es dem Produktionsleiter, die Arbeiten Maschinen zuzuteilen und zu überwachen, in welchem Zustand sich sämtliche Fertigungsbestellungen befinden. Dies alles ist mit einer absoluten Verbrauchskontrolle möglich. Die geschnittenen und mechanisierten Materialien werden dabei ausgeschlossen, die erhaltenen Teile sowie generierten Reste miteinbezogen.
- Mobilität. Die Datenerfassung und ihre Verwaltung kann von jedem Ort aus und wie immer in Echtzeit durchgeführt werden, da die Informationen von sämtlichen Mobilgeräten gelesen werden können, sei dies ein Smartphone oder ein Tablet. Dieses Werkzeug wurde entwickelt, damit die Dauer der Aufgaben der verschiedenen Prozesse und der Abschluss jener automatisch und ferngesteuert registriert kann.
- Inventur. Mit diesem Werkzeug kann jederzeit festgestellt werden, wie es mit den Beständen in einem Unternehmen (beispielsweise Rohstoffe, Endprodukte, Reste) aussieht. Angezeigt werden hier nicht nur die Echtmenge sondern auch die verschiedenen Verfügbarkeitszustände; ob das Material oder Produkt verfügbar, reserviert, noch ausstehend, etc. ist. Noch mehr: Für jede Reserve gibt es ein Register, welches den Ursprung und den Empfänger angibt. Bei jeder Lageränderung aktualisiert das System die Echtkosten der Produkte automatisch. Auf diese Weise kann die Echtsituation des Lagers sowie die Bewertung festgestellt und so die nötigen Informationen erhalten werden, um Lagerbestände effizient zu minimieren.
Neben diesen Lösungen gibt es einen weiteren Zusatzwert, den es bei der Auswahl der geeigneten Software zu beachten gibt: So wie das Herz über die Venen und Arterien mit den verschiedenen Organen kommuniziert, kann das ausgewählte MES in andere Programme integriert werden. Beispiele dafür sind Design-Module (CAD), Mechanisierungsmodule (CAM) oder das unternehmerische Ressourcenplanungssystem (ERP). Die Integrierung in andere operative Systeme oder Verwaltungssysteme des Unternehmens ermöglicht das Treffen korrekter Entscheidungen in Übereinstimmung mit den unternehmerischen Zielen und Strategien. So gewinnt diese Lösung an Leistungsfähigkeit, wenn sie offen, mit anderen eigenen oder betriebsfremden Softwares und von sämtlichen Terminals und Orten aus arbeitsfähig ist.
Wir gehen einen Schritt weiter in Richtung Industrie 4.0. Das von uns ausgewählte MES soll uns bei der digitalen Transformation unserer Betriebe helfen, damit diese fähig sind, beispielsweise möglichen Störungen vorzubeugen, zukünftige Bestellungen vorauszusagen oder vorwegzunehmen oder die Produktion automatisch zu planen. So kann diese sich in Echtzeit an der Nachfrage, den Lagervorräten oder Lieferterminen anpassen. All dies erfolgt über die Datenanalyse, die es ermöglicht, über eine historische Übersicht über die gesamte Produktion zu verfügen. Antworten zu verschiedenen Eventualitäten werden angeboten, was Mitarbeitern hilft, die besten Entscheidungen zu treffen. Ein weiteres Mal steht die Wettbewerbsfähigkeit im Fokus.
Hier möchten wir einige praktische Beispiele aufführen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt bat der Werkstattverantwortliche bei Eingang einer dringenden Bestellung den Maschinenbediener um Informationen, um ausstehende Bestellungen zu überprüfen sowie den Inventurleiter um Informationen zu Lagerbeständen. Mit dieser neuen Lösung jetzt evaluiert das System das vorrätige Material und verteilt die Arbeitslast auf die verschiedenen Maschinen in Echtzeit und automatisch, damit die Bestellung termingerecht geliefert werden kann. Sollte das Lager einen Mangel aufweisen, erhalten wir eine Meldung, um einen neuen Einkauf zu tätigen. Wenn die Lagerbestände ausreichen, diese aber den Qualitätsbestimmungen nicht entsprechen, erhalten wir ebenfalls eine Meldung. Wie wir uns vorstellen können, ist die Zeiteinsparung und folglich die Kosteneinsparung ein wichtiger Punkt. Dies äußert sich in der Produktivität, den Kosten und der Qualität des Produktes.
Wie wir sehen, gibt es zahlreiche Vorteile. Dabei ist es wichtig, den geeigneten Partner als Unterstützung auf allen Produktionsebenen zu bestimmen, um unsere Betriebe wettbewerbsfähiger und intelligenter zu machen.
