Die Entscheidung eines Unternehmens, mit der Digitalisierung seiner Prozesse fortzuschreiten, äußert sich in der Regel in einer Suche nach mehr Sichtbarkeit, Rückverfolgbarkeit und Optimierung, was normalerweise zu Verbesserungen der Effizienz und Entscheidungsfindung führt.
Raúl Chopitea, Produktverantwortlicher bei Lantek
Wenn wir über eine ganzheitliche Softwarelösung für alle Prozesse verfügen, wie dies beim ERP Lantek Integra der Fall ist, werden diese Bedürfnisse von innen her abgedeckt. Es ist jedoch üblich, auf Situationen zu treffen, in denen ein Softwareteil, der auf den Produktionsprozess für Blech oder Profile spezialisiert ist, in ein bereits bestehendes Software-Ökosystem integriert werden und alles als Ganzes funktionieren muss. Ein Beispiel hierfür ist Lantek MES.
In diesem Artikel behandeln wir die verschiedenen Schlüssel, die ein Projekt zur Integrierung von Softwaresystemen definieren.
Das Definieren der Integrationsziele
Es ist wichtig, die Ziele zu definieren, die beim Verbinden von zwei Softwaresystemen erreicht werden sollen und zu identifizieren, welche Geschäftsbereiche von diesem Prozess profitieren oder auch dadurch neu organisiert werden können. Normalerweise wird versucht, jene Prozesse zu beeinflussen, bei welchen es wichtig ist, über genaue, konsistente und relativ simultane Daten zu verfügen oder jene, die eine übermäßige Handarbeit (und dadurch auch ein höheres Fehlerrisiko) bedeuten, falls diese offline verwaltet werden.
Außerdem ist es wichtig, zu bestimmen, welches System als Master für jeden der zu integrierenden Bereiche agieren wird, die Häufigkeit der Kommunikationen und welche Geschwindigkeit beim Übertragen dieser Informationen notwendig ist, damit beide Systeme entsprechend den Besonderheiten des Produktions-Ökosystems reagieren können.
Die üblichsten Bereiche der Integration sind:
- Integration von Produktionsanforderungen: Hier werden sämtliche Informationen im Zusammenhang mit Produktionsaufträgen (Eigenschaften der zu produzierenden Werkstücke, Herstellungsweg, voraussichtliche Termine, usw.) zwischen beiden Systemen übertragen. Aktualisiert wird sie a posteriori in dem Maße, in welchem das Mastersystem seine Anforderungen neu plant. Diese Integration informiert in der umgekehrten Richtung über produzierte Werkstücke (zusammen mit möglichen Verlusten), Rohstoff- und Maschinenverbrauch, Anzahl Lote des verwendeten Materials. Daneben liefert sie weitere relevante Informationen, die den Validierungen sämtlicher Prozesse entstammen.
- Integration des Inventars: Hier wird das Lager an Rohstoffen (Bleche, Profile) stets synchronisiert, um verwendet oder im Produktionsprozess rückverfolgt sowie später in seinen Variationen verbucht zu werden.
- Integration der Budgetierung: Hier wird ein so delikater Prozess wie die Preisberechnung basierend auf Produktionsprozessen von Blech oder Profilen in ein CRM mit übergeordnetem Ziel und fern von dieser gesamten Komplexität integriert.
Das Auswählen der geeignetsten Technologie
Beim Verbinden zweier Softwaresysteme können wir auf verschiedene Integrationstechnologien setzen. Traditionellerweise war es üblich, Dateien für den Informationsaustausch zwischen Systemen zu verwenden. Wir treffen jedoch mehr und mehr auf Systeme, die über Service-Programmierschnittstellen integriert werden können. Dies kann das Komplexitätsniveau, welchem wir mit dem Integrationsprozess gegenüberstehen, steigern. In beiden Fällen müssen wir einer Übersetzung der Sprache trotzen, in welcher jedes System jedes einzelne Unternehmen verwaltet, die bei der Kommunikation ins Spiel kommen.
Nachfolgend möchten wir die Tauglichkeit jedes einzelnen hinsichtlich des vorgestellten Szenarios erläutern:
Dateiaustausch
Aufgrund der Einfachheit seiner Definition, Generierung und Inbetriebnahme wird der Dateiaustausch normalerweise für Integrationsprozesse eingesetzt, bei welchen eine schnelle Wirkung ohne zu hohe Kosten erreicht werden möchte. Er eignet sich auch für jene Prozesse, bei denen die Echtzeit-Simultanität des Datenaustauschs nicht so wesentlich ist oder bei denen die zu verarbeitenden Informationslote zwischen beiden Systemen nicht überdimensioniert sind.
Trotzdem erschwert diese Kommunikationsform in gewissem Maße die flexible Verwaltung und Auflösung von Ereignissen oder Fehlern, die aufgrund ihrer Natur asynchron erfolgen können.
Service-Programmierschnittstellen
Service-Programmierschnittstellen eignen sich für fortschrittlichere Softwareumgebungen, in welchen jedes System seine Funktionalität mithilfe von spezifischen Serviceschnittstellen anzeigen kann. Anhand dieser Schnittstellen kann ein synchroner Dialog in Echtzeit hergestellt werden, um Informationen und Ereignisse auszutauschen und darauf zu reagieren, bevor diese eintreten. In diesem Dialog können wir beispielsweise das Ad-hoc-Erhalten oder die Berechnung von bestimmten Daten, Verarbeitungsanfragen, Neuversuche zuvor fehlgeschlagener Kommunikationen, Statusüberwachung bestimmter spezifischer Elemente usw. verwalten. Diese synchrone Kommunikation verfügt über den großen Vorteil, das Ergebnis der Kommunikationen in Echtzeit zu erfahren. Aufgrund dessen können Erfolgs- oder Fehlsituationen verwaltet werden, was eine entscheidende Eigenschaft für einige Szenarien ist.
Trotzdem führt diese Komplexität unvermeidbar zu einem anfänglichen Definitions- und später noch teureren Implementierungsprozess, auch wenn diese Investition sich mittelfristig in Form von Effizienz zeigen wird.
Das Auserwählen eines erfahrenen Partners
Lantek hat immer auf einen Ansatz mit für die Interoperabilität zugänglichen Systemen gesetzt, was eine flexible Technologie für die Integration und Anpassung an sämtliche Szenarien liefert. Dafür verfügen wir über umfassende Erfahrung bei der Definition von Architekturen und der Inbetriebnahme solcher Integrationsprojekte. Wir beraten unsere Kunden zur besten Lösung, die eine Anpassung entsprechend der Ziele und dem Software-Ökosystem bietet.
Zusammenfassung / Bemerkenswertes
Beim Verbinden von zwei Softwaresystemen ist es wichtig, die Ziele zu definieren, die erreicht werden sollen und zu identifizieren, welche Geschäftsbereiche von diesem Prozess profitieren oder auch dadurch neu organisiert werden können
Lantek hat immer auf einen Ansatz mit für die Interoperabilität zugänglichen Systemen gesetzt, was eine flexible Technologie für die Integration und Anpassung an sämtliche Szenarien liefert.